Wie die besten Instrumente aus der Blütezeit des Geigenbaus haben Götting-Geigen das Potenzial, Generationen von Musikern zu überdauern und werden ganz gewiss von Generation zu Generation weitervererbt.
Meine Ausbildung zum Geigenbauer absolvierte ich von 1964 bis 1967 an der Geigenbauschule in Mittenwald. Nach dem ersten Jahr meiner Gesellenzeit in der Schweiz begann ich 1969 in der renommierten Werkstatt von Charles Beare in London zu arbeiten und blieb dort bis 1990. Um meine Meisterprüfung in Mittenwald zu machen, die mir eine Goldmedaille einbrachte, unterbrach ich 1974 meine Tätigkeit in London; danach wurde ich als eine der führenden Kräfte wieder in dieser Werkstatt aufgenommen.
Während meiner 21 Jahre in diesem berühmten Unternehmen durfte ich viele kostbare antike Instrumente, unter anderem zahlreiche Stradivaris, restaurieren und studieren, was für meine spätere Neubau-Tätigkeit von unersätzlichem Wert geworden ist. Einige Restaurierungsarbeiten aus dieser Zeit sind mir besonders stark in Erinnerung geblieben. So war die wahrscheinlich berühmteste Geige, die ich in unserer Werkstatt restaurieren durfte, die sogenannte „Gibson“ Stradivari aus dem Jahr 1713, die auch unter dem Namen „Huberman“ bekannt ist. Die Geschichte der „Huberman“ hat sogar den französischen Schriftsteller Frédéric Chaudière, selbst ein Geigenbauer, zu einem Roman inspiriert.
Meinen Teil dieser Geschichte können Sie hier lesen ►
1948 in Wiesbaden in eine musikalische Familie hinein geboren
Von 1964 bis 1967 Ausbildung zum Geigenbauer an der Fachschule für Geigenbau in Mittenwald
1968 Tätigkeit bei E. Dittrich in Bern, Schweiz
1969 Beginn der Tätigkeit bei J. & A. Beare, London
1974 Meisterkurs in Mittenwald, Abschluss Geigenbaumeister mit Auszeichnung
Im Herbst 1974 zurück in der Werkstatt Beare, als einer der führenden Mitarbeiter
Umbau einer Scheune aus dem 18. Jhd. in Hampshire zur Werkstatt
1990 dort Gründung des eigenen Unternehmens
Seit dieser Zeit Bau von über 80 Instrumenten und intensive erfolgreiche Forschung über Geigenlacke